
Es gibt zwei Arten von Kontrolle: Die eine ist die Kontrolle, die von außen kommt – ich werde von anderen kontrolliert, ich werde gelenkt von Anordnungen, ich werde gesteuert von der Umwelt usw. – und die andere ist die Kontrolle, die jedem Organismus eingebaut ist – meine eigene Natur.
Fritz Perls (1893-1970)
Gestalttherapie
In einer liebevollen und von Respekt getragenen Atmosphäre interessieren sich Gestalttherapeuten mit ihren Klienten weniger dafür, wie sie gerne sein möchten oder glauben, sein zu sollen, sondern wenden sich dem zu, wie sie sind. Dies geschieht aus dem Wissen, dass eine neue Art von Veränderung gerade dann passiert, wenn man aufhört, sie herbeiführen zu wollen.
Der Gestalt-Ansatz
Meine Arbeit beruht in allen Bereichen auf dem Gestalt-Ansatz, der vor allem durch die Gestalttherapie im Anschluss an Fritz Perls u.a. bekannt wurde. Er geht von der Tatsache aus, dass grundlegende Entwicklungen nicht durch willentliche Einwirkungen von außen entstehen, sondern als „Normalfall“ von selbst passieren, wenn man sich dem Geschehen des Augenblicks liebevoll zuwendet, ohne es verändern zu wollen. Dies hat weit reichende Folgen nicht nur für Therapie und Pädagogik, sondern auch für Bereiche wie Philosophie, Kunst, aber auch für die naturwissenschaftliche Forschung. Es ist nicht notwendig, sich theoretisch mit Gestalt zu beschäftigen, wenn man Gestalttherapie, -coaching usw. machen möchte, das Verständnis dafür wächst im Lauf der Zeit intuitiv.
Weiterführende Literatur zu „Gestalt“
Wer sich intensiver mit der Materie beschäftigen möchte, findet Material auf meiner Download-Seite.
Und hier ein interessanter Link:
Arnold Beisser, Die paradoxe Theorie der Veränderung
Ein ganz anderer Zugang zum Thema:
Henry David Thoreau

Ich beabsichtige nicht, eine Ode an die Niedergeschlagenheit zu singen, sondern so vergnügt wie der Gockel auf seinem Steig am frühen Morgen zu krähen, und wäre es nur, um meinen Nachbarn aufzuwecken.
H. D. Thoreau
Broschüre zum Herunterladen: Texte von Henry David Thoreau
Was Gestalt ist, lässt sich auf sehr unterschiedliche Weise beschreiben. Ich möchte hier einen anderen als den üblichen Weg gehen: jenseits vonBegriffsdefinitionen habe ich Zitate des großen amerikanischen Naturphilosophen Henry David Thoreau (1817 -1862) ausgewählt, die sich auf poetische Weise mit Themenkreisen beschäftigen, die auch für den mehr als hundert Jahre später bekannt gewordenen Gestalt-Ansatz zentral sind. Diese Vorgehensweise ist natürlich weniger griffig; ich glaube aber, dass dieser Nachteil dadurch mehr als ausgeglichen wird, dass die Texte (wenn Sie sich Zeit dafür nehmen) Saiten in Ihnen zum Schwingen bringen können, die durch eine eher wissenschaftliche Darstellung nicht berührt werden. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und freue mich über Fragen und Rückmeldungen!
Broschüre hier als pdf herunterladen
Quellen
Henry David Thoreau – Walden oder Leben in den Wäldern (Diogenes, Zürich 1971)
Henry David Thoreau – Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat (Diogenes, Zürich 1967 und 1973)
Dem Verlag DIOGENES vielen Dank für die Überlassung der Nutzungsrechte!